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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Heimatkunde von Altona und Umgegend - S. 31

1893 - Altona : Uflacker
— 31 — Ottensener Verschönerung - Verein zum Andenken an den früheren Bürgermeister Behn, unter dessen Verwaltung die Allee angelegt wurde, errichtet ist. Etwas weiter Lstlich liegt der Platz, auf dem im Jahre 1871 die Friedenseiche gepflanzt ist. An der Ecke der Gerichtsstraße und der Allee befindet sich das Gerichts- oder Justiz- gebäude mit dem Gesängnis. Weiter entlang treffen wir das Helenenstift, ebenfalls an der Nordseite der Allee ge- legen. Die daselbst wohnenden Krankenpflegerinnen des vater- ländischen Frauenvereins, kenntlich an ihrem grauen Kleide im Gegensatz zu dem schwarzen Gewände der Diakonissen, übernehmen die Pflege von Kranken in Privathäusern. Das Gebäude führt seinen Namen nach der Frau Etatsrat Helene Donner, die es auf ihre Kosten hat erbauen lassen. Gegen- über liegt das städtische Krankenhaus. In dem geräumigen Garten desselben ist eine Anzahl von Baracken erbaut. An der Victoria- und Zeisestraße sehen wir die Kasernen d. h. Gebäude, in welchen die Soldaten wohnen. In unserer Stadt liegt das erste Thüringische Jnfanterie-Regiment Nr. 31. (Infanterie — Soldaten zu Fuß). Das Militär, welches sich dauernd in einer Stadt befindet, nennt man die Besatzung oder die Garnison dieser Stadt; diese ist der Garnisonsort. Nördlich von den Kasernen ist die Holstenbrauerei. 9. Der Norderteil. Der Norderteil grenzt im S. an die große Rosenstraße und Gählers Platz, im W. an die Holstenstraße und die Pinneberger Chaussee, im N. an Langenfelder und im O. an Hamburger Gebiet. Richtung der Straßen! Von der großen Rosenstraße gehen nach N. ab: die Bleicher-, die Adolf- und die Adlerstraße. An der Ostseite der Bleicherstraße liegt die Hufbeschlagschule, eine Anstalt sür Schmiede, die hier einen guten Hufbeschlag lernen. Die Fortsetzung der Adolfstraße

2. Heimatkunde von Altona und Umgegend - S. 30

1893 - Altona : Uflacker
— 30 — Namens Baur, den beiden Städten Altona und Ottensen schenkte, erbaut ist. Dieser edle Mann vermachte den beiden Städten sein ganzes bedeutendes Vermögen zur besseren Er- ziehung der armen christlichen Jugend, besonders in den ersten Lebensjahren. An der Weidenstraße, zwischen der Schauenburger- und der großen Bergstraße, liegt das Schul- Haus der 1. Mädchen-, und an der Schaueuburgerstraße, zwischen Weiden- und Steinstraße, das der 1. Knaben- Mittelschule, letzterem gegenüber ein Volksschulgebäude. An der Blumenstraße, zwischen Weiden- und Steinstraße, be- findet sich das evangelische Vereinshaus und daneben weiter nach O. die Speiseanstalt, in welcher in bedrängten Zeiten für arme Leute nahrhafte Speisen bereitet werden. Der Anstalt gegenüber, an der Südseite der Straße, liegt das Kinderhospital der Diakonissenanstalt. Diese ist an der Ecke der Blumen- und Steinstraße erbaut. Hier werden christliche Jungfrauen und Witwen für den Dienst der Kranken- pflege herangebildet. Daher ist mit der Anstalt ein Kranken- haus verbunden. Zu ihr gehört auch das Augustenstift an der Steinstraße, in welchem altersschwache und gebrechliche weibliche Personen verpflegt werden. Ferner unterhält die Diakonissenanstalt eine Warteschule und eine „Krippe" in einem Gebäude an der Gerberstraße. Die sog. Krippe gewährt Kindern im Alter von sechs Wochen bis zu zwei Jahren von morgens bis abends freundliche Aufnahme und treue Pflege. An der großen Bergstraße, zwischen Bürger- und Unzerstraße, liegt das Altonaer Kinderhospital. Gehen wir die große Bergstraße in westlicher Richtung zuende, so treffen wir an der Ecke der Allee die Navigationsschule, wo solche Leute, welche sich dem Seemannsberufe widmen, in allem unterrichtet werden, was zur Kunst der Schiffahrt erforderlich ist. An dieser Stelle ändert die Allee ihre Richtung; sie verläuft von hier aus nach S. Biegen wir nordostwärts in die Allee hinein, so sehen wir auf dem Platze vor der Göthestraße den Behnbrunnen, einen Springbrunnen, der vom Altona-

3. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 38

1843 - Altona : Schlüter
38 15. D ie Reue. Ein Landmann hatte mit eigenen Händen eine Reihe edler Obstbäume gezogen. Zu seiner großen Freude trugen sie die ersten Früchte und er war begierig zu sehen, von welcher Art sie sein möchten. Da kam der Sohn des Nachbars, ein böser Bube, in den Garten und lockte den Sohn des Landmanns, also daß sie hingingen und die Bäumchen allesammt ihrer Früchte beraubten, ehe denn sie völlig gereift waren. Als nun der Herr des Gartens herzutrat und die kahlen Bäumchen erblickte, da ward er sehr bekümmert und rief: Ach, warum hat man mir das gethan? Böse Buben haben mir meine Freude verdorben! Diese Worte gingen dem Söhnlein des Landmanns sehr zu Herzen, und er lief zu dem Sohne des Nachbars und sprach: Ach, mein Vater ist bekümmert um die That, welche wir verübt haben. Nun hab' ich keine Ruhe mehr in meinem Ge- müthe. Mein Vater wird mich nicht mehr lieben, sondern mit Verachtung strafen, wie ich verdient habe. Da antwortete jener: Du Thor, dein Vater weiß es ja nicht und wird es niemals erfahren. Du mußt es ihm sorg- fältig verhehlen und auf deiner Hut sein. Als aber Gotthold, — denn so hieß der Knabe —- zu Hause kam, und das freundliche Antlitz seines Vaters sah, da vermochte er nicht, wieder freundlich zu ihm hinaufzusehen. Denn er dachte, wie soll ich ihn fröhlich ansehen können, den ich betrübt habe? Kann ich doch mich selber nicht anblicken. Es liegt mir wie ein dunkler Schatten in meinem Herzen. Jetzt trat der Vater herzu und reichte jeglichem seiner Kinder von den Früchten des Herbstes, und Gotthold desgleichen. Da hüpften die Kinder herbei und fteuten sich sehr und aßen. Gotthold aber verbarg sein Angesicht und weinte bitterlich. Da hub der Vater an und sprach: Mein Kind, was weinest Du? — Und Gotthold antwortete: Ach! ich bin nicht werth, daß ich Dein Kind heiße. Ich kann es nicht länger tragen, daß ich vor Dir ein anderer erscheine, als ich bin und mich selbst erkenne. Lieber Vater, thue mir ferner nicht mehr

4. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 107

1843 - Altona : Schlüter
107 56. Die Krone des Alters. Wen der Schöpfer ehrt, warum sollen den nicht auch die Menschen ehren? Auf des Verständigen und Tugendhaften Haupte ist graues Haar eine schöne Krone. Drei Greise feierten zusammen ihr Jubelfest und erzählten ihren Kindern, woher sie so alt geworden. Der Eine, ein Leh- rer und Priester, sprach: „Nie kümmerte mich, wenn ich zu lehren ausging, die Länge des Weges, nie schritt ich anmaßend über die Häupter der Jugend hinweg, und hob die Hände nie auf zum Segnen, ohne daß ich wirklich segnete und Gott lobte; darum bin ich so alt geworden." Der Andere, ein Kaufmann, sagte: „Nie habe ich mich mit meines Nächsten Schaden be- reichert; nie ist sein Fluch mit mir zu Bette gegangen; darum hat mir Gott die Jahre geschenkt." Der Dritte, ein Richter des Volkes, sprach: „Nie nahm ich Geschenke; nie bestand ich starr auf meinem Sinn; im Schwersten suchte ich mich jederzeit zuerst zu überwinden; darum hat mich Gott mit einem Alter gesegnet." — Da traten ihre Söhne und Enkel zu ihnen, küß- ten ihre Hände und kränzten ihr Haupt mit Blumen, llnb die Väter segneten sie und sprachen: „Wie Euere Jugend, sei auch Euer Alter! Eure Kinder seien Euch, was Ihr uns seid: auf unserm greisen Haare eine blühende Rosenkrone." Das Alter ist eine schöne Krone; man findet sie nur auf dem Wege der Mäßigkeit, der Gerechtigkeit und Weisheit! Herder. 57. Die Pfeife. Als ich ein Knabe von sieben Jahren war, füllten mir einst, an einem Feiertage, meine Verwandten die Taschen mit Kupfer- münze.- Ich wußte nun nichts eiliger zu thun, als damit nach einem Kaufladen zu gehen, wo man Kinderspielwaaren verkaufte. Schon auf dem Wege dahin begegnete ich aber einem andern Knaben mit einer Pfeife, deren Ton mir so wohl gefiel, daß ich ihm freiwillig all' mein Geld dafür bot. Vergnügt über mei- nen Handel eilte ich wieder heim, und durchzog pfeifend das ganze Haus, denn meine Pfeife machte mir eben so viele Freude, als ich damit die ganze Familie belästigte. Als meine Brüder, Schwestern, Vettern und Basen von meinem Handel hörten.

5. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 111

1843 - Altona : Schlüter
111 Bauern-Ader aufschnitte, müßt' er sich zu Tode bluten. Ist das Geld die Braut, so taugt die Ehe selten. Tritt der Kummer in's Haus, fliegt die Liebe zum Fenster hinaus. Ich achte nicht des Mondes Schein, so mir die Sonne will gnädig sein. Wenn der Sack kommt, wirft man den Beutel hinter die Kiste. Hast du nicht Pfeile im Kocher, so wage dich nicht unter die Schützen. — Einsamkeit ein' schwere Last, wenn du Gott nicht bei dir hast. Du mußt dem Teufel die Herberge aufkünden, wenn Gott bei dir wohnen soll. Wenn die Noth am gr'ößesten, ist Gottes Hülfe am nächsten. Am jüngsten Tage wird's geschaut, was Mancher hier für Bier gebraut. Als noch der Mensch nicht in die Ferne sah, da blühte seine goldne Zeit. Schiller. — Vergiß des Armen nicht, wenn du einen fröhlichen Tag hast. Luther. — Verzage nicht, wenn in der höchsten Noth der Hoffnung letzte Sterne schwinden. Wieland. — Von Andern sagt ein Biedermann das Böse, wenn er muß, das Gute, wenn er kann. — Tadeln ist des weisen Alters Recht, wenn sich die rasche Jugend kühn vergißt. Schiller. — Wenn das schauernde Herz so ent- blättert ist und nackt dasteht, dann ist jedes Lüftchen ein kaltes. I. Paul. — Darfst du an deinen Vortheil denken, wenn du dem gemeinen Besten Opfer schuldig bist? Reinhard. — Allen gefallen ist schwer, wenn man was Großes beginnt. Solon.— Wenn's an zu dämmern fängt, so ist der Tag nicht ferne; deß tröst' ich mich, wenn ich was Schwerbegriffnes lerne. Rückert. — Der Mensch ist nie so schön, als wenn er um Verzeihung bittet, oder selber verzeiht. I. Paul. Die Würde der Menschheit wird an dir sichtbar, sobald du deine Lippen öffnest. Reinhard. — Viele treten einen Schritt zurück, sobald sie sehen, daß dich das Glück anlächelt. Knigge. — Dem Selbstsüchtigen ist Nichts ehrwürdig, Nichts heilig, sobald es auf die Befriedigung seiner Wünsche ankommt. Reinhard. — So oft der Frühling wiederkehrt, ertönen neue Freudenlieder. Herder. — Kaum haben wir einen Wunsch erreicht, so tauchen wieder andere auf. Reicht einander doch die Hände, eh' die Gruft euch an einander drängt! Tiedge. — Ehe wir selbst denken, müssen wir erst Andern nachdenken lernen. — Man soll Alles genau prüfen, bevor man einen Ausspruch thut. — Argwohn riecht den

6. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 115

1843 - Altona : Schlüter
115 Der Selbstsüchtige hat keinen Freund, und kann keinen haben, weil Niemand vor ihm sicher ist. — Die Menge der Stolzen ist deßhalb so groß, weil aller Stolz aus der Eigenliebe fließt. — Die Kindheit und das Alter kommen mir gleich ehrwürdig vor; jene, weil sie so eben erst aus den Händen Gottes zu kommen scheint; dieses, weil es dahin zurückkehrt. Jacobs. — Der Wille soll unsern Einsichten unterworfen sein, weil wir Nichts ohne Grund wollen können. -— Viele herrschen, weil sie nicht regieren können. Seume. — Menschlich sind eure Gefühle gegen Andere selbst dann noch nicht, wenn ihr zwar mitleidig und gütig, zwar nachgiebig und freundlich verfahret, aber nicht aus Grundsatz, sondern aus Weichherzigkeit; nicht weil es Pflicht ist, sondern weil ihr euch von jedem Eindrücke überwältigen lasset; nicht weil ihr mit Überlegung handelt, sondern weil ihr Schwächlinge seid, aus denen man machen kann, was man will. Reinhard. — Weil nichts Bestehendes vollkommen ist, so ist das höchste Darstell- bare der Fortschritt. Dahlmann. 6. Da Gott das Leben gegeben, so wird er auch das dazu Nöthige geben. 6. Man heizt den Ofen nur, damit er wieder wärme. — Gott hat die Geheimnisse der Zukunft für den Menschen in undurchdringliche Schatten gelegt, damit der Raupe in ihrer Hülle wohl sei. Pestalozzi. Etwas fürchten und hoffen und sorgen Muß der Mensch für den kommenden Morgen, Daß er die Schwere des Schicksals ertrage Und das ermüdende Gleichmaß der Tage, Und mit erfrischenden Windesweben Kräuselnd bewege daö stockende Leben. Schiller. Man muß die Tugend üben, um sie zu kennen. Enthülle nie auf unedle Art die Schwächen deiner Nebenmenschen, um dich zu erheben! Ziehe nicht ihre Fehler und Verirrungen an das Tageslicht, um auf ihre Kosten zu schimmern. Knigge. — Lebe, um zu lernen, lerne, um zu leben. Vom Himmel müssen wir das Licht erlangen, um unser Geschlecht zu humanisiren, um zu den höheren Zuständen der Bildung die verborgenen Pfade zu finden. — Wir sterben, um zu leben. Hölderlin.

7. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 132

1843 - Altona : Schlüter
132 Zweite Abtheilung. Die Vögel singen nicht egal; Der singet laut, der andre leise; Der Hänfling singet nicht wie eine Nachtigall, Ein jeder hat so seine Weise. a. Gibt cs wol eine schönere, unsers glühendsten Danlcs wür- digere Himmelsgabe, als eine Familie zu besitzen, ein Hcimwescn, wo die Tugend, wo Anmuth und Freude Alltagsgäste sind, wo Herz und Auge sich sonnen an einer Licbeswelt, wo der Gedanke chclcbt und aufgeklärt wird, wo die Freunde nicht bloß mit Worten, sondern mit Handlungen zu einander sagen: »Deine Freude, deine Sorge, deine Hoffnung, dein Gebet sind auch die meinigen. Friederike Bremer. Ich und mein Haus wollen dem Herrn dienen. Josua. Möge Jeder still beglückt Seiner Freuden warten! Wenn die Rose selbst sich schmückt, Schmückt sie auch den Garten. Rückcrt. 67. Z i m m e r s p r u ch. Das neue Haus ist aufgericht't. Gedeckt, gemauert ist es nicht, Noch können Regen und Sonnenschein Von oben und überall herein;

8. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 140

1843 - Altona : Schlüter
140 dem wird sie je vergessen; und diese Hand, auf deren Wunde du deine mütterlichen Lippen drücktest, wird einstens gewiß dein graueö Haar niit Rosen- und Myrtenkränzen zieren." In schweigendem Entzücken traten nun die Gatten, von ihren Kindern begleitet, in die Stube, durch deren Fenster eben die untergehende Sonne den einladenden Tisch mit ihrem Rosen- schimmer röthete, und der Säugling in der Wiege sah mit weit offnen Augen ruhig um sich, und lächelte den glücklichen Eltern entgegen. Starke. 73. Die Mutter. Zn der Gegend von Rocroy arbeitete im Juni 1813 eine Bäuerin auf dem Felde, und hatte unterdeß ihren Säugling in den Schatten eines nahen Gebüsches gelegt, wo das Kindlein süß schlummerte. Plötzlich hört sie etwas rascheln, blickt hin, und sieht einen Wolf hervorspringen, der so eben den Rachen aufthut, um das Kind zu greifen und zu fressen. Aber eben so schnell springt die Mutter herzu, stürzt sich auf die Bestie und es beginnt ein heftiger und langwieriger Kampf. Endlich gelingt es der Frau, eine Scheere, ihre einzige Waffe, dem Wolf in den Leib zu stoßen. Er ist tödtlich verwundet, heult, weicht, wankt, stürzt nieder. Nun schließt die Mutter ihr gerettetes Kind in die Arme; ihre Kräfte sind aber erschöpft, die Sinne vergehen ihr, und, wie todt, sinkt auch sie zur Erde. — Unter- dessen waren die Nachbarn herbei geeilt und leisteten der Ohn- mächtigen alle mögliche Hülfe; aber sie gab kein Zeichen des Lebens mehr von sich, was man auch aufbot, sie wieder zu sich selbst zu bringen. „Legt ihr das Kind an die Brust!" rief endlich eine alte Frau. — Kaum war dieß geschehen, so athmete die Hingesunkene wieder, schlug dann freudig die Augen auf, blickte ihr Kind an und dann dankbar empor gen Himmel. „Das wußte ich wol!" sagte die Alte, „ich bin auch Mutter gewesen." Chr. Niemepcr. 74. Der Mend vor einem Festtage im Hause einer rechtschaffenen Mutter. Gertrud, die Frau eines Maurers zu Bonnal, war noch allein bei ihren Kindern. Die Vorfälle der Woche und der kommende festliche Morgen erfüllten ihr Herz. Zn sich selbst

9. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 135

1843 - Altona : Schlüter
135 O, kehrst du niemals, niemals wieder, Du selige Vergangenheit? Du unvergeßlich theure Stätte! ' — Und wär's ein Häuschen arm und klein — Und wenn ich Gold und Burgen hätte, In süßer Rührung dächt' ich dein! Du heilig Haus, geliebt vor allen! Wir denken dein in Leid und Glück, Und wohnten wir in Marmorhallcn, Wir denken doch an dich zurück. Kaltcnbrenner. 70. Die Lebensführer und Erzieher. Gott hat den Menschen auf seiner Pilgrimmschaft durch dieses irdische zum ewigen Leben mancherlei Führer gegeben: dw Eltern und die Lehrer, das eigene Gewichen, das Buch der Natur, das Buch der Geschichte der Menschen, das heilige Bi- belbuch und den werthen, heiligen Geist. Sie sollen uns füh- ren, leiten, bewahren, behüten, erretten, uns unsre leiblichen und geistigen Kräfte zur Ehre Gottes gebrauchen lehren, uns tüchtig machen für Zeit und Ewigkeit. Merke auf sie, höre auf ihre Stimme, laß dich leiten, führen, behüten, erretten, werde ein tüchtiger Erden- und einst ein seliger Himmelsbürger, Alles zur Ehre Gottes. Zn die Vater- und Mutterarme hat Gott den Menschen schon als zartes Kindlein gelegt; die Eltern sind die ersten und gröfesten Wohlthäter der Kinder hier auf Erden. Ihnen verdankt es nächst Gott sein Leben; in banger Stunde und unter Schmerzen ist es von der Mutter geboren, und hat diese mit dem eigenen Leben oft das Leben des Kindes erkauft; im Schweiße des Angesichts arbeiten Vater und Mutter, um dem Kinde auch Alles das zu erwerben, was es bedarf zu seines Leibes und Lebens Nahrung und Nothdurft. Ja nicht bloß das, was es zur Erhaltung des Lebens bedarf, sondern auch Alles, was das Leben erst zum Leben macht, was das menschliche Leben von dem thierischen unterscheidet, verdankt es den Eltern: sie haben es nicht bloß geboren, sie erziehen es auch, übergeben es der Schule und Kirche, damit es nicht bloß die Welt, sondern auch Gott und den Erlöser kennen lerne Joh. 17, 3., sorgen nicht bloß für sein leibliches Wohl, indem sie es eine bestimmte Berufsarbeit erlernen lasten, sondern auch für die geistige und ewige Wohlfahrt

10. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 136

1843 - Altona : Schlüter
136 desselben, indem sie es in der Zucht und Vermahnung zum Herrn erziehen. Ephes. 6, 4. Darum: 2 Mos. 20, 12: Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren. Sir. 3, 9.: Ehre sie mit der That, mit Wort und Geduld. Denn des Vaters Segen rc. Und weiter: Sir. 7, 29. 30. Ephes. 6, 1—8. 1 Tim. 5, 4. und Sir. 3, 14. 71. Das Bild der Mutter. Meine Mutter war ein Bild der Liebe, der Demuth und der stillen Gottergebenheit, wie kaum eine andere Frau, welche ich gesehen habe. Das war eine Liebe, welche wenig Worte machte, sondern immer nur in ihrem Herzen sprach: Herr Jesu! ich, deine arme Magd, will ganz deine sein; hier bin ich, leite du mich nach deinem Wohlgefallen. Dieser stillen Seele schien Alles, was dem Zorn, dem Haß, ja nur dem heftigen Unwillen gleichet, gänzlich ftemd, ja unmöglich zu sein: und ich habe nie ein hartes Wort über ihre Lippen gehen hören. Wenn der Vater, in dessen Natur eine starke Anlage zu heftigen Aufwal- lungen lag, je zuweilen aus menschlicher Schwäche auch ein heftiges Wort gegen sie sprach, da schwieg sie wie ein Lamm, that ihren Mund nicht auf. Mit den Dienstboten und Arbeitern zankte sie nie, sondern verwies ihnen das, was unrecht war, mit sanf- tem Ernst. Sie urtheilte nie hart über einen abwesenden Menschen, und mochte dieß Urtheilen auch an Andern nicht leiden. Und dennoch hat wol selten eine Frau in ihrer ganzen Umgebung so viel willige Unterwürfigkeit und Gehorsam, so viel Ehrfurcht und Liebe gefunden als diese. Viele rohe Dienstboten wurden in ihrem Haushalte gar bald sanft und gut und von dem Geiste der Gottesfurcht, des Fleißes und der Ordnung ergriffen, der von der Frau des Hauses ausging. Unser lieber Herr hat unter seinen Menschen zuweilen Gefäße bereitet, durch welche er nur wohlthun und segnen, gar nicht strafen will. Ein solches Gefäß der Liebe und des Segens war meine Mutter. Sie vermochte selbst uns Kinder nicht auf die gewöhnliche Art zu strafen; sondern dieses Strafamt übte der Vater stark und kräftig; die Mutter aber ward durch unsere Unarten nur betrübt und in sich gekehrt; und wenn wir Kinder dieß bemerkten, that es uns weher, als des Vaters Zucht und Strafe; denn wir hatten die Mutter gar lieb. Zuweilen aber, als die Kinder größer, und den gewöhnlichen Strafen entwachsen waren, sprach
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